Warum dieser Blog überhaupt ?


Dieser Blog erscheint im Original in französischer Sprache. Da das Phänomen der Quacksalberei über alle Grenzen verbreitet ist, übersetzen wir den Blog den interessierten Deutschen in ihre Sprache.

Warum überhaupt diese Internetpublikation?


Meine Beweggründe


Erfahrungen persönlicher Art oder solche von mir nahestehenden Personen haben in mir das Bewusstsein von der Gefährlichkeit mancher sogenannter ‚sanfter’ medizinischer Behandlungen geweckt.

Da ich darüber mehr wissen wollte, habe ich mich auf die Suche gemacht, vorwiegend über das Internet.

Vor allem auf der Internetseite Psiram.com las ich bestürzende und niederdrückende Informationen. Ich wurde mir des Ausmaßes bewusst, welches das Phänomen der Hochstapelei im Gesundheitsbereich und den daraus erfolgten beschädigten Leben erreicht hat.


Inzwischen bin ich davon überzeugt, dass die Scharlatanerie, obwohl sie oft anscheinend nicht aggressiv auftritt, nicht nur etwas Zeit und Geld für Produkte oder Leistungen stiehlt, die weit davon entfernt sind, ihre Versprechen zu halten. Sie kann schwerwiegende Nachteile, ja, sogar vorzeitigen Tod mit sich bringen. Trotz der Vielzahl dramatischer Fälle verbreiten sich die gefährlichen Unwahrheiten immer noch weiter.

Es gibt bereits viele Personen und Organisationen, die sich seit längerem seriös und kompetent um Information, Vorbeugung und Hilfe für die Opfer bemühen. Aber die Hochstapelei auf diesem Gebiet hat nicht nur ein Gesicht, sie weiß sich hinter vielen Masken zu verstecken. Und so lässt sich das Opfer geistig manipulieren und davon abbringen, die ihm angebotenen Mittel und Therapien mit Vernunft und kritischer Einstellung zu betrachten.

All dies hat in mir den Wunsch geweckt, diesen Blog, diese Information im Internet zu veröffentlichen. Die dahinter stehende Idee ist, die Hochstapler zu entlarven, und dies in eher lockerer Weise zu tun, in einer Sprache, die möglichst viele Leser erreicht.

Ich hoffe, dass ich die Menschen erreichen kann, die der einen oder anderen Person, Therapie oder Gruppe ungeprüft vertrauen. Da Ziel ist, sie dazu anzuregen, ihre Wahl zu überdenken und sich zu versichern, dass ihr Vertrauen überlegt und vernünftig investiert ist. Ich wünsche aus ganzem Herzen, dass die Lektüre dieser Internetseite Menschen, die möglicherweise in Gefahr sind, von Quacksalbern betrogen zu werden, bereit sind, neugierig und zugleich wachsam zu werden.

Therapeutische Freiheit wird lautstark eingefordert. Allerdings sollte man zugeben, dass es keine wirkliche Freiheit der Therapie geben kann ohne eine ehrliche Darlegung des tatsächlichen Nutzens, der Risiken und der Kosten einer Therapie. Nur eine Entscheidung, die in Kenntnis dieser Voraussetzungen erfolgt, wird in Freiheit gefällt.

Erfolgt eine Therapiewahl aufgrund trügerischer Versprechen, so liegt eher Betrug vor statt Therapiefreiheit.

Charakteristik meiner Artikel


So gut wie möglich möchte ich:

  • Argumente des Scharlatans für seine Theorie oder Methode darstellen,

  • erläutern, warum und wie die Argumentationskette des Scharlatans Leute überreden kann,

  • zeigen, worin diese Argumentation falsch ist,

  • für die Risiken sensibilisieren,

  • Internet-Links und andere Hinweise auf vertrauenswürdige Quellen geben, damit die Leserin/der Leser die Angaben des Artikels überprüfen und seine Überlegungen auf ein Thema lenken kann, das ihn interessiert.

Stammt diese Internetseite von der medizinisch-pharmazeutischen Lobby?


Dieser Blog möchte vor den möglichen Mangelerscheinungen aller therapeutischen Zweige warnen, ebenso vor den mit fragwürdigen Therapien verbundenen Risiken.

Diese Therapien werden meist von Leuten ohne wirkliche Qualifikation praktiziert.

Auch in der klassischen Medizin gibt es Mängel, Fehler und Skandale. Sie sind im gleichen Maße für den Patienten schädlich.

Die klassische Medizin ist in gewissem Maße von der pharmazeutischen Industrie abhängig, man denke nur an die Weiterbildung der Ärzte. Diese Abhängigkeit ist problematisch. Dies gilt auch in Bezug auf Interessenskonflikte – gleich ob sie offenkundig sind oder nicht – zwischen der pharmazeutischen Industrie und den Organen, die über die Sicherheit der Patienten wachen sollen.

Jean–Marie Abgrall schätzt, dass die alternative Medizin sich in den Irrtümern und den Mängeln der gewöhnlichen Medizin widerspiegelt.

Auch gibt es staatlich geprüfte und als Ärzte eingeschriebene Scharlatane. Sie können mindestens genauso gefährlich sein wie die nicht staatlich geprüften.

Insbesondere wird der offiziell erworbene Doktortitel von den meisten als eine Garantie für Kompetenz und ärztliches Ethikbewusstsein eingeschätzt. Ich meine, dass es deshalb ein Fall von besonders schlimmem Scharlatanismus ist, wenn Ärzte mit oder ohne Diplom ihre Patienten bewusst auf für sie gefährliche Wege führen.

Einer der häufig gegenüber der konventionellen Medizin erhobenen Vorwürfe ist der Mangel an Zuhörbereitschaft von Seiten mancher praktizierender Ärzte. Die Kosten einer Konsultation, die Belastung durch Verwaltungsarbeit sind hierfür vielleicht verantwortlich; dennoch ist der Vorwurf manchmal berechtigt. Dieser Sachverhalt trägt dazu bei, dass die Patienten ihre Zuflucht zu zweifelhaften Praktiken nehmen. Und die medizinische Verwaisung, die sich in manchen Regionen immer schneller ausbreitet, tu ein Übriges.

Und wie gehen die Ärzte damit um? Um sich eine Vorstellung davon zu schaffen, empfehle ich eine Einsicht in die Internetseiten, deren Links-Adressen Sie weiter unten finden.

DerPlacebo-Effekt mancher unkonventioneller Therapien scheint einige Leute, die an harmlosen Funktionsstörungen leiden, mit Genugtuung zu erfüllen. Dennoch ist dieser Effekt von einem gewissen Interesse. Allerdings darf die Gefahr, die sich ergibt, wenn die Therapie alleine auf dem Placebo-Effekt aufbaut, bei Fällen schwerer Krankheit wohl nicht unterschätzt werden. Der Glaube an eine wirksame Therapie bringt die Patienten davon ab, einer Behandlung zuzustimmen, die ihnen mehr Chancen auf Heilung eröffnet. Dieser Glaube kann dramatische Folgen zeitigen.

Wenn ein Mensch krank ist, gibt es meiner Meinung nach keinen Grund, für das eine oder andere Lager Partei zu ergreifen. Die einzige Partei, die zu ergreifen ist, ist die der eigenen Gesundheit, des eigenen Wohlbefindens und des eigenen Lebens. Man sollte auch nie vergessen, dass die Ratgeber nie die sind, welche die Rechnung begleichen.

Im Gesundheitswesen kommen gewisse Irrtümer teuer zu stehen. Man kann niemand daran hindern, Irrtümer zu begehen. Umgekehrt kann man sich selber vor manchem Irrtum schützen, indem man sich informiert und die unterbreiteten Therapievorschläge auf ihre Glaubwürdigkeit hin überprüft.

Einige Fragen, die Sie sich stellen sollten bevor Sie sich für eine Therapie entscheiden


Welches der folgenden Prinzipien beschreibt am besten die Therapie für welche Sie sich entscheiden?

  • Die Therapie ist tadellos, das Scheitern ist immer dem Patienten zuzurechnen.

  • Die Therapie ist nicht perfekt, aber sie hat schon nicht perfekten Leuten helfen können

Beruht der Erfolg der Therapie teilweise oder ganz auf Ihrer Anhänglichkeit an eine Theorie, an Glaubenssätze?

Gehen Sie, um Ihre Erfolgschancen zu erhöhen, Informationen, Meinungen und Beweisen aus dem Wege, die Ihrer Meinung widersprechen oder die Theorie, auf der Ihre Therapie gründet, widerlegen?

Wenn Sie eine unerschütterlichen Glauben in die von Ihnen gewählte Therapie wünschen: Wäre es dann nicht klug, schon von Anfang an sich zu versichern, dass Sie sich dieses Vertrauens bei jedem Schritt sicher sein können: Indem Sie diese Therapie einer Prüfung unterziehen und sie mit anderen Meinungen konfrontieren?

Woher kommt das Risiko im Bereich der Gesundheit?


Wir können drei Risikofaktoren unterscheiden:

Das Risiko, das mit der Methode, der Technik oder der Behandlung durch Arzneimittel verbunden ist:

- Was kann eine Unverträglichkeit beim Patienten hervorrufen?

- Was kann unerwünschte Wirkungen auf eine andere aktuelle Behandlung

ausüben?

- Was kann aufgrund der fehlenden Wirksamkeit eine Verschlimmerung der

bestehenden Krankheit mit sich bringen?

Das Fachgebiet und das Kompetenzniveau des Therapeuten

- Besitzt der Therapeut tatsächlich die offiziell verliehenen Diplome, über die er angeblich verfügt?

- Sind diese Diplome und Nachweise von einer offiziell anerkannten Universität ausgestellt, von einer privaten Diplomfabrik, oder handelt es sich um Zertifikate, die nur eine Beteiligung an einem Schnellkurs bestätigen?

- Hat der Therapeut Medizin oder Psychologie studiert? Oder ist er eher Experte für Informatik, Gartenbau, Trikotagen, Installationen, Verkauf etc.?

Die Einhaltung beruflicher Pflichten

- Informiert der Therapeut seinen Patienten eindeutig über die vorgeschlagene Behandlung oder bleibt er im Ungefähren?

- Schlägt er eine Behandlung vor, deren Nutzen und Risiken bekannt sind?

- Oder schlägt er eine experimentelle Behandlung im Rahmen eines klinischen Versuchs vor und der den gesetzlichen Bestimmungen entspricht?

- Oder empfiehlt er eine Therapie, deren Wirksamkeit nicht erwiesen ist, deren phantastische Resultate er überschwänglich preist, er aber nicht gewillt ist, jegliche Verantwortung dafür zu übernehmen?

- etc.

Ein Therapeut kann sympathisch sein und aufrichtig wünschen, dem Patienten zu helfen; und dennoch kann er aufgrund seiner mangelnden Fähigkeit zu einer wirkungslosen oder gar gefährlichen Methode greifen.

Ein einerseits qualifizierter, andererseits wenig gewissenhafter Therapeut kann

Absichtlich seine Patienten in Gefahr bringen, weil seine wirtschaftlichen

Interessen im Vordergrund stehen.

Alle Erscheinungsformen sind denkbar. Deshalb sind vor der Wahl einer

Therapie und eines Therapeuten Wachsamkeit und die Beschaffung von Informationen dringend notwendig.

Was bedeutet Opfer zu sein?


In einem Artikel unter sur Psyvig schreibt Martine Maurer über die Opfer:

Opfer zu sein, bedeutet, einen Schaden erlitten zu haben, der von einem Dritten oder der Gesellschaft erkannt wird. Gewöhnlich ist ein Opfer eine natürliche oder juristische Person, die ein Ereignis erleidet, welches Schmerzen zufügt oder einen Nachteil mit sich bringt.“

In der Folge beschäftigt sich die Autorin des Artikels mit den Problemen von leidenden Personen, deren Beschädigung aber durch Dritte nicht erkannt wird. Diese Nicht-Wahrnehmung verursacht eine zweite Leiderfahrung.

Im übrigen werfen Zeugnisse von Opfern (oder aus der Umgebung von Opfern) ein Licht auf einen weiteren Aspekt der Opferperson: die geistige Manipulation und die psychische Vereinnahmung durch abwegige therapeutische Praktiken oder Sekten können so stark seine, dass die betroffene Person es kategorisch verweigert sich als Opfer zu sehen. Die Tatsache, dass die Umgebung sich der Gefahren bewusst sein kann, löst keineswegs das Problem.

Zahlreiche Zeugnisse geben Aufschluss drüber, dass es der Umgebung - oft unfähig und wehrlos – nicht gelingt, die gefährliche Situation aufzuheben. Es braucht viel Zeit und/oder schwerwiegende Nachteile bei bestimmten Opfertypen, um sich als solche anzuerkennen. Allerdings: Das ist dieses Bewusstwerden seiner Situation, das dem Opfer die Flucht aus der Falle ermöglicht.

Jedenfalls ruft die Definition des Wortes ‚Opfer’ die Frage nach der Anerkenntnis der Nachteile durch die leidende Person, durch die Umgebung und durch die Gesellschaft hervor.

Danksagungen


An erster Stelle einen großen Dank allen Personen, die mir folgen und mich ermutigen.

Einen herzlichen Dank auch allen anderen Kennern der Scharlatanerie, die zum Niveau der ‚Hohen Schule der Wissenschaft von der Scharlatanerie’ beitragen. Sie lassen uns an ihren Erkenntnissen in verschiedenen Bereichen dieser Wissenschaft teilhaben.

Danke:

  • für Ihre Kommentare,

  • für Ihre Ideen, die Sie mir mitteilen,

  • für die Mitteilung zuverlässiger Quellen zur Ergänzung meiner Artikel,

  • für die Hinweise auf Tipp-, Syntaxfehler und andere Fehler

  • für die Verbreitung dieses Blogs in Ihrem Umfeld

Manche der Leser/innen dieses Blogs bedauern nicht zu Unrecht, dass ich das ein oder andere Thema nicht behandelt habe. Mein Problem ist, dass ich für einen Artikel, der in wenigen Minuten gelesen werden kann, Stunden für Recherche, Lektüre und Analyse der unterschiedlichsten Dokumente aufbringen und sie dann redigieren muss.

Auch ich würde liebend gern viele andere Hochstapeleien denunzieren.



Weitere Internetpublikationen entdecken

Perruches en automnes: le blog d’un néphrologue (Blog eines Nephrologen): vor allem der Artikel vom 17. Mai 2013 „Interchangeables“(Auswechselbares) und die Kommentare hierzu.


Raccourcis (de tout, un peu) : blog d’un médecin (Blog eines Arztes): Was erwartet das Publikum von einem „guten“ Arzt? (Veröffentlichung vom 17. Mai 2013.

Und viele andere mehr...

Wenn Sie meinen, dass dieser Blog nützlich sein kann, dann empfehlen Sie diese Internetpublikation in Ihrem Umfeld.

Danke.

ZoélieF.



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