Für
alle: Brief an den Weihnachtsmann
Im Jahr 2006 hat der Film der
Australierin Rhonda Byrne das „Gesetz der universellen Anziehungskraft“ in
aller Welt äußerst populär gemacht. Die Initiatoren dieses Gesetzes behaupten,
dass jedermann Schöpfer seines eigenen Lebens ist und unter angemessenem
Gebrauch dieses Gesetzes Glück, Erfolg, Liebe, Wohlstand und Gesundheit etc.
erwerben kann.
Du könntest Dir also, wie viele
andere, ein zusätzliches Einkommen besorgen, wenn Du das Geheimnis der
richtigen Nutzung dieses wunderbaren Gesetzes der Anziehungskraft
wirtschaftlich ausbeutest. Manche Varianten haben bereits für eine gewisse Zeit
Popularität erlangt; vor allem die schöpferische Visualisierung, das positive
Denken und die alte Methode von Coué, die dem gleichen Mainstream folgt: Das magische Denken.
Das magische Denken meint den Glauben an die Fähigkeit, allein durch
die Kraft des Denkens Ereignisse hervorzurufen oder zu verhindern. Diesen
Denktyp trifft man gewöhnlich bei Kindern. Um das magische Denken Erwachsenen
zu verkaufen, wird es oft angereichert mit Mystizismus und Pseudo-Wissenschaft.
Das Gesetz der Anziehungskraft
beruht auf dem Glauben, dass der Geist über die Materie herrscht.
Das kommerzielle Angebot
Der Markt des Gesetzes der
„universellen Anziehungskraft“ ist sehr umkämpft.
Das wird deutlich, wenn Du einmal
das Stichwort in eine der Suchmaschinen
eingibst.
Über einen einfachen Blog kann man
die Methode in Form eines E-Book oder in Videos usw. verkaufen. Das macht
verhältnismäßig wenig Arbeit, und die Kosten der Erstellung sind sehr gering.
Schließlich machst Du fast automatisch Geld mit jeder verkauften Methode. Du
kannst die Geschäfte bequem über Dein Smartphone vom Rand Deines Schwimmbades
aus verfolgen.
Deine Methode muss auf der Basis
von zwei Gesichtspunkten artikuliert werden: Erstens sollte das „Gesetz der
Anziehungskraft“ und die Grundlagen, auf denen es basiert,
dargestellt werden; und zweitens
sollte klar werden, auf welche Weise jedermann dieses Gesetz für sich nutzen
kann.
Den Klienten, die ihr Ziele trotz
Deiner Methode nicht erreichen, kannst Du individualisierte Leistungen anbieten
(als da sind: Coaching, Begleitung, Erleichterung...). Das wird Dich etwas Zeit
kosten, Dir aber auch gutes Geld einbringen.
Präsentation des Gesetzes der
Anziehungskraft
Das Gesetz der Anziehungskraft
steht im Zusammenhang mit dem gesamten Solarsystem und sogar darüber hinaus.
Niemand hat das Gegenteil bewiesen. Deshalb wird dieses Gesetz als ‚universell’
bezeichnet.
Unsere Gedanken sind gleichsam
unsere Botschaften an das All.
Dieses antwortet, indem es die
Situationen, Personen oder entsprechende Objekte in das Leben der Person, welche
die Gedanken ausgesandt hat, materialisiert. Es reicht aus, die Quantenphysik
zur Hilfe zu nehmen, um zu behaupten, dass Materie und Energie zwei Seiten der
gleichen Wirklichkeit sind und dass der Gedanke im Grunde Energie ist: Schon
ist das Spiel gewonnen.
Die Quantenphysik kommt zur
Erkenntnis, dass die Beobachtung eines Phänomens dieses verändert. Übertragen
auf das tägliche Leben kann das so verstanden werden: „Je nach Standpunkt
modifiziere ich mein subjektives Erleben einer Situation.“ Durch die Brille des
magischen Denkens überhöht, wird draus: „Entsprechend den Gedanken und
Gefühlen, die ich mir zu eigen mache, verändere ich meine Erlebnisse auf
subjektive und objektive Art und Weise.“
Ausgehend von der Tatsache, dass
die elektrische Aktivität des Gehirns sehr schwache elektrische und
magnetische Felder erzeugt und um ein Geschäft mit dem Gesetz der
Anziehungskraft zu machen, wird man das menschliche Gehirn als einen äußerst
mächtigen Magneten darstellen. Das Gesetz der Anziehungskraft funktioniert für
alle ausgesandten Gedanken, die bewussten und unbewussten. Die Gefühle geben
den Gedanken Kraft, gleich ob die Gedanken mit Gefühlen der Freude, des
Begehrens oder der Freude oder auch Gefühlen der Angst, des Zornes, des
Abscheus verbunden sind. Nicht die Frage, ob die Gefühle ‚positiv’ oder
‚negativ’ sind, macht den Unterschied, sondern die Intensität, mit der sie
empfunden werden.
Das Universum ist großzügig und
seine Ressourcen sind unerschöpflich, man kann sie also ungeniert abrufen. Es
genügt also, seine Gedanken und Gefühle gut zu wählen – und man ist voll des
Glückes. Jeder kann den Sinn des Wortes ‚universell’ auf seiner Art deuten: In
der Theorie der universellen Anziehungskraft antwortet das Universum unseren
Gedanken...
So die Theorie. Das Gesetz der
Anziehungskraft ist so etwas wie ein Brief an den Weihnachtsmann für Alt und
Jung und jederzeit.
Gebrauchsanleitung
Wie die anderen Methoden der
Scharlatanerie folgt das Gesetz der Anziehungskraft dem gleichen grundlegenden
Prinzip:
„Die Methode ist perfekt, ein Scheitern kann nur am Nutzer liegen“
Um die Aufmerksamkeit von den
falschen Wahrheiten, auf welche die
Theorie gebaut ist, abzulenken, ist es wichtig, eine Gebrauchsanleitung vorzuschlagen, die dem Anschein nach durch Einfachheit besticht, aber in der
Realität nicht wortwörtlich zu befolgen ist. So wird es ein Leichtes sein,
die Nützlichkeit des Gesetzes der Anziehungskraft zu verteidigen und das
Scheitern dem Nutzer zuzuschreiben.
Um Nutzen aus dem Gesetz der
Anziehungskraft zu gewinnen müssen Deine Patienten folgende Regeln befolgen:
· Sie müssen einen bedingungslosen
Glauben an den hohen Nutzen dieses Gesetzes entwickeln. Es handelt sich mehr um
Aberglauben als um aufgeklärtes und vernunftgeprüftes Vertrauen. Sie müssen an
die gelingende Erfüllung ihrer Wünsche glauben und dürfen Zweifeln keinen Raum
geben... sie laufen sonst Gefahr, dass die Zweifel sich eher materialisieren
als die Wünsche. Eine kritische Analyse des Gesetzes der Anziehungskraft und
seiner Grundlagen hat hier nichts zu suchen.
· Die Schwächsten unter den
Interessenten werden sich gleich in Schuldgefühle stürzen, da sie „negative
Gedanken und Gefühle“ hätten, und sie werden Angst davor haben, dass diese sich
realisieren. Sie werden sich schuldig fühlen, weil sie Angst haben, den Gedanken
zu nähren, dass ihre negativen Gedanken sich materialisieren könnten usw....
· Sie sollten in der Lage sein,
Freude und Dankbarkeit zu empfinden, ohne sich zu viele Fragen zu stellen.
Besonders ihr Glaube an die Existenz von unbegrenzten Ressourcen im Universum,
welche Glück und Wohlergehen für alle ermöglichen, wird ihnen erlauben, jede
Beklemmung gegenüber erlebten Schwierigkeiten oder Schmerzen anderer zu
vermeiden; denn diese haben durch ihre Gedanken die Hindernisse und Prüfungen
in ihrem Leben selbst verursacht. Deine Klienten werden ihr Glück finden, indem
sie die Gedanken und Gefühle, welche es anziehen, pflegen; die anderen müssten
es ebenso machen, wenn sie es leid sind, unglücklich zu sein. Um ihre Gedanken
nicht an das Unglück anderer zu verschwenden, sollten Deine Patienten daran
interessiert sein, ungute, von den Medien verbreitete Nachrichten nicht zu
beachten und den Umgang von Leuten zu vermeiden, welche ihre Laune vermiesen
könnten.
· Um Nutzen aus dem Gesetz der
Anziehungskraft zu ziehen und ein Leben nach seinen Wünschen zu gestalten, muss
jeder Deiner Klienten große Veränderungen in seinem Leben akzeptieren, was
voraussetzt, von dem Druck der Vergangenheit befreit zu sein. Eine Anhänglichkeit
an Schemata, Gewohnheiten oder Traumata kann die gewünschten Änderungen verhindern.
In diesem Fall ist natürlich der Wert des Gesetzes de Anziehungskraft nicht in
Frage gestellt und du schlägst dem Patienten als Abhilfe Coaching mit Dir oder
eine Therapie durch einen Scharlato-Therapeuten vor, den Du ihm empfiehlst (und
der Dir eine Vermittlungsgebühr auszahlt). Eben
weil das Gesetz der Anziehungskraft nicht funktioniert, ist es ein guter
Ausgangspunkt für die Vermarktung weiterer Produkte oder Dienstleistungen,
und so lassen sich zusätzliche Einkünfte erwirtschaften.
Mögliche Wirkungen des Gesetzes der Anziehungskraft auf
jene Leute,
die sie eifrig anwenden.
die sie eifrig anwenden.
Jeder Deiner Klienten muss sich den Grundsatz aneignen,
dass alles, was ihm widerfährt, in seiner eigenen Verantwortung liegt. Was auch
immer vorkommt, er hat keinen Grund sich zu beklagen. Denn in Wirklichkeit
würde Dein Klient darauf verzichten, seine schöpferische Kraft zu verwirklichen,
wenn er sich beklagen und damit seine Verantwortung für sein Leben aufgeben
würde: Das wäre schlimm. Wenn er darüber hinaus eine „negativ gestimmte
Meinung“ äußert, riskiert er, dass die Anhänger der ‚positiven Einstellung’ sich von ihm abwenden und er so noch unglücklicher und isolierter wird. Um
Umgang zu haben, muss Dein Klient Lächeln zeigen und sich bemühen, Gedanken und
Gefühle zu kultivieren, die der Lebensart entsprechen, die er sich selber
wünschen würde. Wenn es in seinem derzeitigen Leben Situationen gibt, die er
für unglücklich hält, so sind diese doch nur ein Reflex seiner negativen
Gefühle und Gedanken. Somit hat er nur die Wahl, eine Therapie zur Heilung
seines seelischen Zustands auf sich zu nehmen oder in Schuldgefühlen zu versinken.
Dein Klient muss beharrlich seine Gedanken und seine
Gefühle auf das Objekt oder die Situation seiner Wünsche ausrichten, bis sie
sein Leben bestimmen. Jeder Zweifel könnte einen Misserfolg oder ein Verzögern
der Verwirklichung seiner Wünsche mit sich bringen. Es kann sehr schmerzlich
sein, sich dem Kontrast zwischen der gelebten und der gewünschten Situation
stellen zu müssen; dies kann zu einem Gefühl des Versagens führen. Und der
Glaube, dass man in seinem Wunsch beharren muss, um sich Genugtuung zu
verschaffen, steht quer zur Trauer, die einen realistischeren Zugang
versprechen würde. Statt demnach, wie jeder andere, zu akzeptieren, dass er
nicht alle seine Wünsche realisieren kann und er daran denkt, sein
Wunschvorstellungen neu auszurichten, läuft Dein Klient Gefahr, mit den gleichen Frustrationen auf der
Stelle zu treten, die sich aus den nicht verwirklichten Wünschen ergeben.
Und wenn der Zweifel aufkommt, fügt das Schuldgefühl zu kentern noch ein Gefühl
des Scheiterns hinzu. Mit dem Gesetz der Anziehungskraft, das keine Mäßigung
erlaubt, sondern auf Überfluss baut, ermutigst Du Deinen Klienten, jeglichen
Realismus aufzugeben, um grandiose Projekte zu schmieden, die in Wirklichkeit
praktisch keine Chance haben, zu gelingen. Dies macht seine Niederlage noch
schmerzlicher und vermehrt die Gelegenheiten ihm hin und wieder eine Therapie
zu verkaufen
Um den Unsinn des Gesetzes der Anziehungskraft zu
verschleiern, verleitest du Deinen Klienten, das anzuerkennen, was sich in
seinem Leben darstellt wie eine angemessene Antwort der Universums auf die
Gedanken und Emotionen, die er ausgestrahlt hat, selbst wenn diese Antwort
nicht gerade dem entspricht, was er sich vorgestellt hat. Es empfiehlt sich,
diese Hemmung als einen Beweis für sein Unvermögen darzustellen, zu wissen, was
gut für ihn ist. So kann die Angst, die falsche Wahl zu treffen, ihn dazu bringen,
Deine Dienste als Coach in Anspruch zu nehmen. Indem du Deinen Klienten davon
überzeugst, dass seine Wünsche eine ganz unerwartete Richtung nehmen könnten,
nimmst du ihm den Mut, darüber nachzudenken, wie er seine Ziele erreichen
könnte und einen realistischen Handlungsplan zu entwerfen. Wenn Du die
Passivität Deines Klienten in dieser Hinsicht noch förderst, hindert der Glaube
an das Gesetz der Anziehungskraft die Erfolge, die ihm eine vernunftgemäße
Analyse seiner Möglichkeiten und Bedürfnisse erlaubt hätte. Obwohl fest steht,
dass jeder für sein Leben voll verantwortlich und Schöpfer seiner selbst ist,
kann der Glaube daran, dass es das Gesetz der Anziehungskraft gibt, Erwachsene
dazu bringen, sich eine fragwürdige
Gedankenwelt anzueignen, was aber Gehemmtsein und Abhängigkeit zur Folge
hat.
Da das Gesetz der Anziehungskraft den
Ruf hat, für jedermann zu gelten, tragen diejenigen, deren Leben beschwerlich
ist, die volle Verantwortung für die Prüfungen, welche sie sich durch ihr
bewussten und unbewussten Gedanken geschaffen haben. Haben Solidarität und
Empathie wirklich einen Daseinsgrund? So kann das Gesetz der Anziehungskraft,
das angeblich jedem Glück zu bringen in der Lage ist, zur Verallgemeinerung der
Losung: „Jeder für sich“ führen.
Dieses „Jeder für sich“, das oft verworfen wird, wenn es in gewissen
wirtschaftswissenschaftlichen Lehren oder politischen Bewegungen benutzt wird,
wird gerne akzeptiert, wenn es sich mit Spiritualität, persönlicher Weiterbildung oder Pseudo-Wissenschaft
schmückt.
Was die wirtschaftliche Seite betrifft, kannst Du das
Gesetz der Anziehungskraft als Lockangebot betrachten, das es Dir erlaubt,
zusätzlich lukrativere Aktivitäten zu entwickeln.
Psychologisch gesprochen ist das Gesetz der
Anziehungskraft eine verlockende Theorie, die es erlaubt, die Leute, die ihr
anhängen, zu destabilisieren. Es verdient seinen
Platz unter den vorrangigen Werkzeugen der (scharlato-)therapeutischen oder
sektiererischen Geschäftszweige
Wenn Du mit dem Gesetz der Anziehungskraft Geschäfte machen willst
Wenn Du mit dem Gesetz der Anziehungskraft Geschäfte machen willst
Wenn Du aus dem Gesetz der Anziehungskraft eine Methode
entwickeln willst, kannst Du Dir die Arbeit erleichtern, in dem Du Dich von den
zahlreichen Internetseiten hierzu anregen lässt. Grundsätzlich muss die Regel der 5 Zutaten respektiert werden. Allein die Regel „Verschwörung“ passt nicht immer. Du kannst diesen
Mangel beseitigen, wenn Du Dich am Film orientierst, der das Gesetz der
Anziehungskraft populär gemacht hat, und kannst erzählen, dass es ein altes
Geheimnis sei, das bis auf den heutigen Tag von einer Elite eifersüchtig
gehütet werde.
Die
Behandlung von Einwänden
Die ganze Theorie, welche dem Gesetz der Anziehungskraft
zugrunde liegt, und ebenso ihre Anwendung leiden an nachteiligen Mängeln, welche
ihre Glaubwürdigkeit gefährden. Deshalb musst Du dafür Sorge tragen, die
häufigsten Einsprüche zu entschärfen, etwa durch eine FAQ („Häufig gestellte
Fragen“). Da die Verleumder des Gesetzes der Anziehungskraft es als Unsinn
einstufen, wirst du diesen Begriff in Deiner Argumentation aufgreifen. Das wird
Dir erlauben, die Aufmerksamkeit für Deinen Blog, was Suchresultate betrifft,
zu verbessern und auch zögernde oder zweifelnde Personen für Deinen Blog zu
interessieren. Um konkret herauszubekommen, worum sich die Fragen drehen,
bewerkstellige eine Recherche mit den Schlüsselwörtern „Gesetz der sinnlosen
Anziehungskraft“. Vergleiche dann die Resultate dieser Untersuchung mit jenen
aus der Untersuchung mit dem Schlüsselwörtern „Gesetz der Anziehungskraft“.
Es ist unbedingt nötig, sich mit den häufigsten Einwänden
zu beschäftigen, wenn Du Dich über das Gesetz der Anziehungskraft auslassen
willst.
„ Das Gesetz der
Anziehungskraft funktioniert nicht, und wenn es funktionieren würde, wüsste man
es.“
Darauf lässt sich leicht entgegnen, da jeder in seinem
Leben die Erfahrung machen konnte, dass Dinge eingetreten sind, an die man
zuvor intensiv gedacht hatte. Das ist ein Beweis. Oder...?
„Wie erklärt es
sich, dass sich in meinem Leben so unerwartete
Dinge ereignet haben,
ohne dass ich vorher daran gedacht hätte?“
Du antwortest, dass diese Ereignisse die Frucht von
unbewussten Gedanken oder die angemessene Antwort des Universums auf Gedanken
sind, die der Kunde ausgesandt hatte.
„In den
Informationen wird von verschiedenen Ereignissen gesprochen, die so
fürchterlich sind, dass die Leute, die sie erlebt haben, sie unmöglich durch
ihre Gedanken ausgelöst haben können“.
Das Gesetz der Anziehungskraft gilt nicht nur für
Gewünschtes, sondern auch für Ängste, Wutausbrücke, Ekelgefühle... für alles,
an was man mit Nachdruck denkt, ob bewusst oder unbewusst... Wenn das
Unbewusste nicht existierte, müsste man es erfinden!
„Es gibt auf unserem
Erdball Menschen, die unter solch schweren Bedingungen leben müssen... und dennoch
träumen auch sie von einem glücklichen Leben. Warum sind manche Personen auf so
grausame Weise dem Elend, der Ausbeutung, der Gewalt oder der Krankheit
ausgeliefert? Ich kann nicht glauben dass das Gesetz der Anziehungskraft diese
Schicksale auf überzeugende Weise erklären kann.“
Du probierst es mit den gleichen Argumenten wie oben. Wenn
das nicht genügt, kannst Du auf das Karma verweisen. So bleibt man immerhin auf dem Gebiet des Glaubens.
Wenn das Karma
gewisse Fälle erklären kann: Bedeutet das nicht, dass das Gesetz der
Anziehungskraft doch nicht so universell ist? Und wenn das Karma mehr kann als
das Gesetz der Anziehungskraft, wozu dient dann das Gesetz der
Anziehungskraft?“
Hmm... Eine ärgerliche Frage. Dringend muss diese Person
daran erinnert werden, dass der Zweifel ein Hindernis ist für die Erfüllung
ihrer Wünsche. Sie muss sich auf ihre Wünsche konzentrieren, einen
unumstößlichen Glauben sich zu Eigen machen und aufhören, sich zu selbst zu
verwirren. Der Gedanke dient dazu, sich auf das zu lenken, was man sich
wünscht; Nachdenken und Analysieren ist Zeitverschwendung.
„Ich soll Gedanken
und Emotionen, die meinen Wünschen entsprechen, ins Universum aussenden; das
Universum sorgt sich darum, mich bestmöglich zufrieden zu stellen... Bin ich es
dann wirklich selber, der die Wahl hat?
Um Dich aus dieser Verlegenheit zu holen, bestehst Du auf
der Tatsache, dass die Person mittels ihrer Gedanken bewusst die große
Orientierung vorgibt. Falls nötig, lenke das Gespräch auf die negativen Folgen,
welche ihre Zweifel auslösen.
„Und wenn mehrere
Personen das gleiche wollen und dieser gleiche Wunsch einmalig ist, gewinnt
dann der mit dem größten Scheck oder mit den besten Beziehungen...?“
Wenn es Dir gelingt glauben zu machen, dass derjenige
Sieger ist, der am intensivsten wünscht: gratuliere! Ansonsten verschwende
Deine Energie nicht unnötigerweise. Es gibt eben immer Leute, denen Du nichts wirst
verkaufen können.
„Ich habe mir meine
Brieftasche von einem Dieb klauen lassen, während ich Gedanken an Wohlstand
gepflegt habe. Heißt das, dass die Gedanken des Taschendiebs mehr Macht auf
mein Leben haben als meine eigenen?
Versuche die Person davon zu überzeugen, dass der
erlittene Diebstahl Folge ihrer unbewussten Ängste ist... Wenn das nicht
gelingt, räume ein, dass Du das Gesetz der Anziehungskraft nicht jedermann
verkaufen kannst.
Um die intellektuellen Widerstände Deiner Leser oder Hörer
hinwegzufegen, setze auf ihre Emotionen. Die Hoffnungen, die Du bei ihnen
weckst, werden sie von einer rationalen Analyse der Theorie vom Gesetz der
Anziehungskraft abbringen.
Du kannst viele Beispiele von Leuten anführen, denen
Außergewöhnliches geschenkt wurde, indem sie einen intensiven Gebrauch vom
Gesetz der Anziehungskraft gemacht haben. Du wirst Deine künftigen Klienten
ermutigen, sich vorzustellen, wie ihr Leben aussähe, wenn sich ihre Wünsche
erfüllten.
Praktische Übung: Die Macht von Gedanken und Gefühlen
auf die Materie demonstrieren
1. Besorge Dir zwei leere und saubere Glasbehälter mit
Deckel
2. Koche ein wenig Reis auf. Abtropfen und abkühlen
lassen.
Um ein spektakuläres
Ergebnis zu erzielen, nimm eher
weißen Reis als
Vollkornreis.
3. Gib etwas von diesem Reis in jeden der Behälter
und
verschließe sie.
Auf einen klebe ein Etikett mit dem Wort
„Liebe“, auf den anderen klebe eines mit dem
Wort „Hass“.
4. Fotografiere den Glasbehälter mit dem Wort „Hass“.
5. Fotografiere mehrfach den Behälter mit dem Wort
„Liebe“,
indem Du den
Standpunkt, den Winkel, die Umgebung, das
Licht und –
warum nicht - das Dekor veränderst.
6. Überprüfe, ob alle Deine Bilder gut gelungen sind.
Bewahre alle
Fotos sorgfältig auf.
7. Leere den Inhalt des Behälters „Liebe“ aus und mische
den
Reis unter einen
Salat aus Tomaten, Oliven und Thunfisch.
Wenn du keinen
Thunfisch magst, ersetze ihn durch harte
Eier. Iss dann
den Salat am nächsten Mittag im Büro.
8. Fotografiere jeden Tag den Behälter mit der Aufschrift
„Hass“, bis der Inhalt ein ausreichend widerliches Aussehen
erreicht hat.
Entsorge nun den Behälter.
9. Veröffentliche Auf
Deinem eigens für den Verkauf der
Methode des Gesetzes
der Anziehungskraft erstellten Blog
einen Artikel, in dem Du den unstrittigen Beweis für die
Macht der Gedanken und Emotionen über die Materie
vorlegst. Erläutere, wie Du - über mehrere Wochen
oder Monate hinweg - Gedanken der Zuneigung an
Deinen
Glasbehälter
mit dem Wort „Liebe“ adressiert und darauf
geachtet hast, entsprechende Gefühlsregungen
zu
empfinden. Dem Behälter mit dem Wort „Hass“ hast
du nur
Gedanken des Hasses gewidmet und Abscheu,
Ekel und Zorn
empfunden...
Illustriere Deinen Artikel mit den Fotos. Setze
auch die
entsprechenden Daten hinzu.
Das wäre doch eine schöne Demonstration, die manchen
überzeugen wird.
Variante: Statt den ganzen Versuch in einem Artikel zu
verbreiten, kannst
Du ihn auch in mehreren Artikeln als eine
Art
Fortsetzungsroman veröffentlichen
Andere Variante: Wenn Du noch glaubwürdiger sein
willst, machst Du zu unterschiedlichen Zeiten Fotos vom Glasbehälter „Liebe“
und legst die Zeitung von diesem Tag daneben. Das ist ultra-überzeugend.
Allerdings musst Du jedes Mal Reis aufkochen. Wenn Du des
Reis-Tomaten-Oliven-Salats überdrüssig bist, kannst Du gefüllte Paprikas
versuchen.
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