Chemophobie: Vermeide Verdruss!
Um
Krebskranke zu unkonventionellen Therapien zu überzeugen, lassen sich zwei
Leitideen skizzieren:
· Die Chemotherapie ist so
wirkungslos und gefährlich, dass die Ärzte in ihrer Mehrheit kein Vertrauen in
diese Behandlung haben. (Lies noch einmal den Artikel Grundsätze der
Chemophobie).
· Die Chemotherapie erreicht eine so
geringe Erfolgsquote, dass der Verzicht darauf kein großes Risiko mit sich
bringt (lies noch einmal den Artikel Chemophobie: Kurs zur Vervollkommnung).
Solche
Ideen zu verbreiten ist ein sehr effizientes Mittel, um die Chemotherapie bei
Kranken zu diskreditieren. Das geht soweit, dass sie versucht sind, klassische
ärztliche Behandlungen zu verweigern - zugunsten der sanften Medizin.
Aber
Vorsicht! Jede Medaille hat ihre Kehrseite; Leute aus der persönlichen Umgebung
eines Kranken können eine Gefahr insofern sein, als sie Dir seinen Verzicht auf
die konventionelle ärztliche Behandlung vorwerfen und Dich verantwortlich
machen für die Folgen dieses Verzichts: meist ein verkürztes Leben. Diese Vorwürfe
können sich unter Umständen in einen Prozess und eine
Verurteilung ausweiten. Das wirst du gewiss lieber vermeiden wollen...
Was
könntest Du tun, wenn Du Deine Gewinnmarge auf dem ertragreichen Markt der
Krebskrankheiten erhöhen möchtest, ohne
rechtliche Verfolgungen fürchten zu müssen? Wie kannst du Deine Klientel der
Krebskranken bei der Stange halten, ohne die Verantwortung für die
Verschlimmerung ihres Krankheitszustands mangels seriöser Behandlung auf Dich nehmen
zu müssen?
Besser
als Deine Kranken ganz offen von hilfeversprechenden medizinischen Behandlungen
abzulenken, solltest du die Karte der gegenseitigen
Ergänzung von konventioneller Medizin und
den sanften Verfahren ausspielen: Du wirst die Kranken davon überzeugen. Dass
sie alle Chancen auf ihrer Seite haben, wenn sie beide – Medizin und
Scharlatanerie – miteinander verbinden. Sorgfältig wirst Du darauf beharren,
dass Scharlatotherapie und Medizin zwei sich ergänzende Disziplinen sind und
dass die eine an die Stelle der anderen tritt, wenn es sie nicht gibt oder wenn
sie keine Wirkung zeigt. Beharre auch auf den Grenzen und dem Versagen der
Medizin... und die Patienten sehen eine Hoffnung, wo die Medizin keine Hilfe
bringt. Du kannst z.B. behaupten, dass die Medizin nur die Symptome behandelt,
während die nicht konventionellen Therapien die ‚wahren’ Ursachen der Krankheit
behandeln.
Also:
- man erwähnt bestimmte Misserfolge der Medizin,
- man lässt die Kranken glauben, dass die unkonventionellen Therapien unverzichtbar sind, um sich alle Heilungschancen zu eröffnen und einen Rückfall zu vermeiden,
- man schreibt sich den Erfolg medizinischer Behandlungen, welche den Krankheitsverlauf verzögern, zu Erleichterungen oder zu Heilungen führen, selbst zu.
- man enthebt sich aller Verantwortung im Fall eines Misserfolgs der unkonventionellen Behandlungen,
Man muss
die Kranken glauben machen, dass die ‚sanften’
Methoden „ein
Mehr“ bringen und „auf differenzierteren Verfahren basieren, zu welchen die
wissenschaftliche Medizin nicht in der Lage sind“. Dabei solltest Du selbst
keine wirksame Therapie versprechen. Am besten fügst Du auf all Deinen
Schreiben (Broschüren, Internetseiten...)
einen Vermerk an, der Dich von aller Verantwortung entbindet, so ähnlich
wie in den Ausschließlichkeits–Klauseln von Versicherungsverträgen. Z.B.:
„Unsere Leistungen
ersetzen nicht eine Diagnose oder eine medizinischen Behandlung. Im Interesse
unserer Patienten ermutigen wir sie, jede medizinische Behandlung wahrzunehmen,
die aufgrund ihres Krankheitszustands nötig ist.“
Für einen
Vortrag oder ein Interview gilt die gleiche Vorsichtsmaßnahme.
Gewiss
dient diese Maßnahme nicht dem Interesse des Patienten, sondern zu Deiner
Beruhigung... So kannst Du darin fortfahren, die Medizin anzuschwärzen, ihre
Fehler und Grenzen zu denunzieren und an die Wirksamkeit Deiner Methoden
glauben zu machen: Die Patienten werden allein die Verantwortung dafür tragen,
wie sie Deine Auslassungen interpretieren und welche Schlüsse sie daraus
ziehen.
Und um
Deine Ruhe bewahren zu können, kannst Du auch:
- öffentlich bekennen, dass Deine Scharlatotherapie keine ärztliche Meinung und keine medizinische Behandlung ersetzen kann,
- darauf verzichten, jemals öffentlich die Medizin herabzuwürdigen,
- nur mündlich in privaten Gesprächen mit einzelnen Patienten die traditionelle Medizin schlecht machen.
Wie
könnten so der Patient oder Leute aus seinem Umfeld Deine Rolle im Fall eines
Verlustes von Heilungschancen erkennen?
Auch
lesenswert :
- Einführung in die Chemophobie : Es ist bedauerlich, dass die meisten Leute im Fall einer ernsthaften pathologischen Diagnose sich tendenziell der konventionellen Medizin zuwenden. Dir wird rasch klar, dass so die Umsätze auf dem Markt der sanften Medizin kräftigeinbrechen.
- Grundlagen der Chemophobie :Chemotherapie diskreditieren, da die Patienten glauben, die Ärzte würden ihr nicht vertrauen.
- Chemophobie : Kurs zu Vervollkommnung: Um deine unkonventionellen Krebs-Behandlungsweisen besser verkaufen zu können, gibt es noch weitere Ideen, um die klassischen medizinischen Behandlungen in Misskredit zu bringen.
Weitere Faktoren, welche die Chemophobie Vergünstigungen : Die Ängste und deren Umgehungsversuche bilden bei manchen Personen einen Spielraum großer Verletzlichkeit. Wenn es dir gelingt, diese Sicherheitslücken zu erkennen, kannst du davon profitieren …
Chemophobie : Vermeide Verdruss ! Wie kannst du deine Klientel der Krebskranken bei der Stange halten, ohne die Verantwortung für die Verschlimmerung ihres Krankheitszutands mangels seriöser Behandlung auf dich nehmen zu müssen ?
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