Je größer, desto besser
Ein eindrucksvolles Beispiel von Manipulation und
Scharlatanerie, das fast 200 Jahr alt ist, ist wieder zu entdecken.
„Des Kaisers neue Kleider“ von
Hans-Christian Andersen
Versetze dich in Deine Grundschul-Erinnerungen
an dieses Märchen, das vor fast 200 Jahren
geschrieben wurde und das Dir die Mechanismen der Hochstapelei enthüllt, die
auf „Magie“ und dem „Unsichtbaren“ basiert. Ewig gültig!
Entschlüsseln
wir dieses Märchen
Der Kaiser hat zwei Schwächen: Er
möchte gerne bewundert werden (ob seiner luxuriösen Kleider) und er ist nicht
sicher, dass die Leute in seiner Umgebung sein Vertrauen verdienen.
Die Weber – Scharlatane in ihrem
Beruf – verkaufen ihm ein Produkt, das beide Probleme auf Anhieb löst. Es ist
das erste Mal, dass man ihm, dem Kaiser, einen Stoff vorschlägt, der seine
beiden Wünsche umweglos erfüllt. Das übertrifft alle seine Träume. Jetzt, da er
weiß, dass es einen solchen Stoff gibt, will er ihn haben.
Die falschen Weber haben in ihrem
Gepäck echte, wertvolle Stoffe und tun so, als wären sie Fachleute im
Webhandwerk.
Selbstverständlich kann niemand
das „kostbar-magische-Gewebe-das-nur-von-den-intelligenten-und-vertrauens-
würdigen-Personen–gesehen-werden-kann“ sehen: denn es existiert nicht. Aber um
nicht für einen „Dummkopf-und-für- einen-Vertrauens-Unwürdigen“ gehalten zu
werden, fangen die Leute an zu lügen: Sie stellen sich selber eine Falle,
machen sich zu Komplizen der Webkunst-Scharlatane und tragen dazu bei, andere
in die Falle zu locken: Ein Schneeball-Effekt.
Der geniale Schachzug der
hochstapelnden Weber: Es gelingt ihnen, aus ihren Opfern unfreiwillige Mittäter
zu machen.
Lass Dich von ihnen inspirieren.
Und heute?
Glaubst Du, dass es heutzutage
möglich sei, solche schlangengleiche Heimtücke zu schlucken?
Schau Dir das
Video an und bilde Dir Deine eigene Meinung dazu.
Übung: Rückblick
Schlag noch einmal die
Basisbegriffe über die Manipulation im Artikel Lass’ die Puppen tanzen nach und erstelle ein Verzeichnis der manipulativen
Techniken und Prinzipien, welche die Scharlatan-Weber ins Werk gesetzt haben.
Setze diese Techniken in die
Praxis um
Um Dein Therapie-Gebräu
anzurichten, zögere nicht, zum Mystischen, zum Unsichtbaren, zum Subtilen, zum hochgestochen
Geistigen zu greifen. Du weißt ja, dass das, was Du verkaufst, zu nichts gut
ist; streich deshalb die subtile Wirkung hervor, die ja nur von geistigen
Leuten erfasst werden kann (‚Auszeichnung’ im o.g. Artikel).
Du vermutest wohl, dass Dein
Klient keine Lust hat, Dir zu gestehen, dass er nicht ausreichend
„feinsinnig-offen-geistig-fortschrittlich-bewusst-aufgeweckt ist, um alle
Wohltaten, die Du ihm andienst, zu erfassen. Gib Dich so warmherzig und
aufbauend wie möglich, sprich ungenau, aber begeisternd von der Erleichterung,
die Du ihm angedeihen lässt und mache Deinen Klienten zum Zeugen.
Jetzt beginnt die Magie zu wirken:
Dein Zeuge wird Unsinn über die Wohltaten der Quacksalberei verzapfen, einmal,
um ein positives Bild von sich selbst zu bewahren (‚Auszeichnung’ und
‚Engagement’ – siehe Lass’ die Puppen tanzen -) und
auch, um Dir gegenüber freundlich zu sein: ‚Wechselseitigkeit’ (ebenfalls im
eben genannten Artikel).
Wenn Dein Patient so die Wohltaten
hervorhebt, verstärkt er auch sein Engagement Dir gegenüber. Fast automatisch
wird er ein neues Treffen akzeptieren und/oder einen neuen Auftrag erteilen.
Um Deine Klientel zu erweitern,
ermutigst Du jeden Deiner Klienten, in seiner Umgebung zu davon zu sprechen,
was er bei Dir sucht. Ich sagte ausdrücklich ‚suchen’ und nicht ‚finden’!
In der Folge – selbst wenn er
nicht hundertprozentig überzeugt ist (er weiß sehr wohl in seinem Inneren, dass
er die Dir beschriebenen Wohltaten nicht wirklich verspürt hat) – wird er gut
über Dich reden, um sein Gesicht nicht zu verlieren. So kannst du neue Klienten
gewinnen..., welche Dir weitere zuführen werden...
Je größer, desto besser
Die Lust, das Quacksalbern in neue
Dimensionen zu steigern, ist vielfältig
verständlich:
·
Es
läuft
·
Dein
Erfolg hilft Dir Selbstvertrauen zu gewinnen
·
Und
Du hast Spaß dabei
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- Ideales Opfer ? Jedes menschliche Wesen ist praktisch jederzeit dafür empfänglich, von einem Hochstapler in die Falle gelockt zu werden. Sogar Du. Sogar ich.
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