Weitere Faktoren,
welche die Chemophobie begünstigen
Menschen
können an mehr oder minder starken und irrationalen Ängste leiden, die sich
eventuell zur Phobie entwickeln können.
In den
schlimmsten Fällen lösen diese Ängste schwere psychische Leiden aus. Um sich
mit diesen Ängsten und ihren Ursachen nicht auseinandersetzen zu müssen, wenden
sich diese Leute Vermeidens-Strategien zu. Diese können mindestens genau so
irrationell sein wie die Phobien, welche Ursache dieser Strategien sind.
Die
Ängste und deren Umgehungsversuche bilden bei diesen Personen einen Spielraum
großer Verletzlichkeit. Wenn es Dir gelingt, diese Sicherheitslücken zu erkennen,
kannst Du davon profitieren und so das Vertrauen dieser Personen gewinnen und
ihnen Deine alternativen Lösungen verkaufen.
Krankheitsbedingte
Ängste
Intensive und unbegründete Ängste, wie die, eine Krebskrankheit (Krebsphobie) oder
jede andere Krankheit zu bekommen (Krankheitsphobie), oder auch die Angst vor
Schmerz (Schmerzphobie) können Kranke dazu bringen eine Diagnose aufzuschieben,
oder dazu, die Schwere ihrer Krankheit nicht zu erkennen und sich völlig
falschen Theorien hinzugeben, wenn sie nur eine beruhigende Sichtweise von
Krankheit und Genesung bieten.
Krebs wird als eine der schlimmsten Krankheiten angesehen.
Die
Vorstellung, die sich ein nicht Professioneller von einer Krebskrankheit macht,
ist von persönlichen oder von Verwandten oder Freunden erlebten Erfahrungen
oder auch von wissenschaftlichen und medizinischen Erkenntnissen geprägt, seien
sie klar oder verwirrend, aktuell oder auf Daten basierend und durch die Medien
verbreitet.
Das Bild vom Krebs ist eher niederschlagend: Je nach Person
ist es
mit der Vorstellung eines Leistungsverlustes verbunden,
mit einem
Angriff auf die körperliche Integrität und auf das Selbstbild, ja sogar mit der
Vorstellung heftiger körperlicher und seelischer Leiden und mit der erhöhten
Sterblichkeit in mehr oder minder kurzem Zeitraum.
Der Krebs ist auch ein Faktor für die gesellschaftliche Exklusion,
für sozialen Abstieg und Verarmung. Im übrigen gilt eine Person, deren Krebs nach einer
Behandlung als geheilt gilt, erst offiziell nach einem Zeitraum von 5 Jahren
ohne Rückfall als wirklich geheilt. Man kann also ohne
Krebs und dennoch in den Augen anderer „ein Krebskranker“ sein.
Trotz der
Fortschritte in der Wirksamkeit der Behandlungen des Krebses, bleibt die
Krankheit für eine bedeutende Patientenzahl tödlich, und die Diagnose einer
Krebserkrankung macht den Patienten im allgemeinen
deren tödlichen Charakter und das vielleicht unmittelbar bevorstehende
Lebensende bewusst.
Ängste,
die mit den medizinischen Behandlungen und ihren Wirkungen zusammenhängen:
Auch
andere Ängste können Patienten daran hindern, eine Behandlung zu akzeptieren.
Das sind ebenfalls Hebel, die Du benutzen kannst, um diese Personen zu Deinen
alternativen Lösungen zu locken.
Die Angst
vor (Injektions-, Punktions-)Nadeln (Belonephobie)
und spitzen oder scharfen Gegenständen (Achmophobie) und die Angst davor, Blut
sehen zu müssen (Hämatophobie) können den Zugang zu diagnostischen Verfahren
und zu Behandlungen erschweren (Blutabnahme, Biopsie, Injektionen, Chirurgie
etc.).
Wer an
solchen Ängsten leidet ist besonders empfänglich für eine Behandlung ohne
Eingriff in den Körper; deshalb legen die meisten nicht konventionellen
Therapien höchsten Wert auf die
‚Sanftheit’
des therapeutischen Verfahrens. Sogar die Akupunktur kennt nadellose Varianten
(Elektro-Akupunktur, Shiatsu, EFT...)
Andere
Ängste sind mit den Nebenwirkungen der klassischen Behandlungen von
Krebskrankheiten verbunden:
- die Angst vor körperlich sichtbaren Merkmalen (Haarausfall, mehr oder minder sichtbare Effekte durch Chirurgie),
- die Angst vor Erbrechen (Emetophobie) in der Folge chemotherapeutischer Behandlungen,
- die Angst vor den Schmerzen in der Folge eines chirurgischen Eingriffs oder einer Strahlenbehandlung
- die Angst vor Inkontinenz oder Erektionsstörungen
- die Angst vor dem Verlust der Zeugungsfähigkeit auf Grund der Behandlungen
· usw.
Der Arzt,
der die Behandlungen verschreibt, und die Pflegekräfte, die sie durchführen,
sind in der Lage, verhältnismäßig präzise Aussagen zu treffen über die
Wahrscheinlichkeit solcher unerwünschter Auswirkungen
und über
die aktuell verfügbaren Mittel, diese zu lindern
oder zu
kompensieren.
Nun, Dein
Interesse wird es sein, diese Ängste bei den Patienten so lebhaft wie möglich aufrecht zu erhalten;
oder, anders gesagt, Kenntnisse zu verhindern, welche die Ängste abschwächen
könnten. Das entspricht auch Deinem Interesse daran, den Dialog zwischen Patient
und der Ärzteschaft zu unterbinden.
Deshalb
wirst Du es bestimmt nicht versäumen, die Lücken und Mängel des medizinischen
Systems, die Grenzen und die Zwänge der verfügbaren medizinischen
Behandlungsformen ebenso herauszustellen wie die individuellen Fehldiagnosen
und -behandlungen.
Verlust
des Vertrauens in das ärztliche System
Seit
einigen Jahrzehnten haben Skandale und Affären in der Öffentlichkeit das
Vertrauen in das medizinische System erschüttert: Kontaminiertes Blut,
Medikamente, deren Gefährlichkeit erst mehr oder minder spät entdeckt wurde,
die aber doch mehrere Jahre lang auf dem Markt waren, Affären um zu hoch
bestrahlte Patienten (z.B. im französischen Epinal), Interessenskonflikte
zwischen der pharmazeutischen Industrie und den öffentlichen Einrichtungen, die
für die Sicherheit im Gesundheitswesen zuständig sind, Geschenke von
pharmazeutischen Organisationen zugunsten der verschreibenden Ärzte (Ferien als
Fortbildungs-Seminare deklariert).
Zu dieser
unvollständigen Liste gesellen sich einzelne individuelle ‚Ausrutscher’ von
Medizinern und andern Gesundheits-Profis: Betrug, Scharlatanismus, kriminelle
Affären.
Schlechte
Beziehung zwischen Patient und Arzt
Alle
diese Ängste oder ein Teil davon können ein Störgeräusch verursachen, das den
Dialog zwischen Patient und Arzt belasten kann.
Der
Eindruck – ob falsch oder richtig – eher wie ein fehlerhaftes Organ oder eine
schadhafte Funktion statt einer vollwertigen Person angesehen zu werden, kann
vom Patienten schlecht ertragen werden und dazu beitragen, dass es unmöglich
wird, mit den Profis des Gesundheitswesens einen hilfreicher Dialog zu führen.
Nicht alle Ärzte legen in ihrem Beruf das gleiche Engagement an
den Tag und auch nicht das gleiche Niveau, was ihre Kompetenz betrifft.
Wie in
jeder anderen Beziehung hat die Persönlichkeit des einen oder anderen
Rückwirkungen auf die Qualität des Austausches, der sich entwickeln kann, und
auf die Stärke des Vertrauens.
Bekanntgabe
der Diagnose
Der
Krebsplan verlangt, dass „die Bekanntgabe einer
Krebskrankheit einer ausführlichen und spezifischen Konsultation bedarf, welche
über die gesicherte Diagnose informieren soll, ganz gleich, ob es sich um einen
Initial-Krebs oder einen Rückfall handelt.“
Tatsächlich
wirkt die Ankündigung einer schweren Krankheit, seiner schlimmen Entwicklung
oder seines Rückfalls auf den Patienten wie eine Traumatisierung, eine schwer erträgliche Nachricht.
Eine von
einer französischen Institution (l’INCa) durchgeführte Studie zeigt, dass die
Einrichtung der Bekanntgabe der Diagnose einen Einfluss auf das Empfinden der
Patienten hat. Allerdings werden die
Empfehlungen für eine solche Besprechung von den Pflegeeinrichtungen nicht
immer erfüllt; und es kommt vor, dass die Diagnosen unter unzureichenden
Bedingungen bekanntgegeben werden.
Zieh
aus den Ängsten Deinen Nutzen!
So, wie
du es bereits mit der Regel der 5 Zutaten
gelernt hast, wirst Du die Ängste noch verstärken: Das ist die Aufgabe der
„Bestätigung“. Im Fall der Krebskrankheit ist das besonders leicht.
Deine Lösung, selbst wenn sie keines der immerhin reellen, von der
Krebserkrankung verursachten Probleme zu lösen vermag, wird umso
wünschenswerter erscheinen, als sie vorgibt, die Ängste zu besänftigen.
Im
letzten Lehrgang, der sich mit den Ängsten vor der Krebsbehandlung beschäftigt,
werden wir sehen, wie Du die Karte der Ergänzungsmöglichkeit zwischen
konventionellen Therapien und nicht konventionellen ausspielen kannst, um
Deinen Geschäftserfolg zu vergrößern, ohne juristische Verfolgung befürchten zu
müssen.
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